Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird. Die Erreger kommen in vielen Ländern Europas vor, in Deutschland befinden sich die Risikogebiete vor allem im Süden (Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen sowie im südöstlichen Thüringen). Bei FSME handelt es sich um eine grippeähnliche Virusinfektion, die hauptsächlich durch infizierte Zecken auf den Menschen übertragen wird. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist hier nicht möglich. Aufgrund der langen Inkubationszeit von bis zu vier Wochen ist es schwer zu sagen, wann die ersten Symptome nach einer Infektion auftreten. Bei Kindern verläuft eine Infektion nahezu unbemerkt, es treten lediglich leichte Beschwerden auf. Bei Erwachsenen treten stärkere Beschwerden auf, welche sich in zwei Phasen aufteilen. Die Krankheit verläuft mit zunehmendem Alter schwerer, deswegen sind vor allem Senioren anfällig für Komplikationen.
In der ersten Phase zeigen sich zunächst grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl. Häufig ist zu diesem Zeitpunkt der Zeckenstich vergessen und die Beschwerden werden als Erkältung fehlgedeutet.
In der zweiten Phase kann es zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns (Meningoenzephalitis) kommen. Bei schwerem Verlauf kann es auch zu einer Entzündung des Rückenmarks kommen. Symptome, die auf eine Meningoenzephalitis hindeuten, sind erneutes Auftreten von Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Ausfälle des Nervensystems. Es kann auch zu Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen kommen, sowie Schluck- und Sprechstörungen, Atemlähmungen und starker Schläfrigkeit.
Besonders gefährdet sind Personen in Risikogebieten, die sich häufig in der freien Natur, beispielsweise im Gras oder bei niedrigen Büschen bewegen oder engen Kontakt mit frei lebenden Tieren haben.
Die effektivste Maßnahme, um eine Infektion mit FSME zu verhindern, ist die FSME-Impfung. Allerdings schützt diese Impfung nicht vor der Erkrankung der Lyme Borreliose, diese ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Deutschland mit geschätzten 60.000 bis 100.000 Neuerkrankungen pro Jahr.
Zusammenfassung:
Inkubationszeit: 3-28 Tage
Symptome: grippeähnliche Symptome. Unter anderem hohes Fieber, Schwindel, Nackensteifigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Schwere Verläufe können zu einer Hirnhautentzündung führen und bleibende Schäden hinterlassen.
Behandlung: Es können nur Symptome behandelt werden
Erreger: Virus (Falvivirus)
Infektionsweg: Zeckenstich oder das Trinken von virusinfizierter Rohmilch
Lernmaterial:
- Fragensammlung
- Lernkarte
- Impfstoff
- Krankheit
- Foliensatz
Quelle:
Pfizer Deutschland (2017): Diphtherie-Impfung bei Kindern, URL: https://www.zecken.de/de/der-richtige-zeckenschutz-was-hilft-gegen-zecken, Aufruf am 28.07.2020.
Prof. Dr. med. Heidrun M. Thaiss (23.04.2018): Information über Krankheitserreger beim Menschen, URL: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/fsme/, Aufruf am 28.07.2020.
Dr. Volker Fingerle (2013): Borreliose, URL: lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheit_a_z.html, Aufruf am 27.07.2020.