Masern ist eine hochansteckende, fieberhafte Virusinfektion. Sie gehört zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten bei Menschen.
MERKE: Das Masernschutzgesetz gilt seit dem 1. März 2020. Alle nach 1970 geborenen Personen, die in einer Gemeinschaftseinrichtung betreut werden, müssen den Impfschutz nachweisen.
Die ersten Symptome nach einer Maserninfektion sind meist unspezifische grippeähnliche Beschwerden. Erst nach einigen Tagen entwickelt sich der typische Masern-Ausschlag.
In den meisten Fällen heilen Masern folgenlos von alleine wieder ab. Bei Erwachsenen können jedoch häufig schwere Verläufe auftreten. Es kann dabei zu Komplikationen und Folgeerkrankungen kommen, wie zum Beispiel Schädigungen des Zentralnerven-Systems. Bei Kindern unter fünf Jahren kann eine Erkrankung ebenfalls schwere Komplikationen mit sich bringe. Dazu gehören Mittelohrentzündungen, Lungenentzündung und Durchfälle, seltener auch Gehirnentzündung und es kann zu Spätfolgen kommen.
Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion. Infizierte verteilen den Erreger durch die Luft beim Sprechen, Husten und Niesen. Sobald die Viren in den Kontakt mit den Schleimhäuten in den Atemwegen kommen, können sie den neuen Wirt infizieren. Masernviren können bis zu zwei Stunden in der Luft ohne Wirt überleben. Außerdem kann man sich mit Masern auch durch den direkten Kontakt mit infektiösem Sekret aus Nase und Rachen anstecken. Das passiert zum Beispiel, wenn man das Besteck oder Trinkglas von infizierten Personen benutzt. Eine potenzielle Ansteckungsgefahr besteht drei bis vier Tage vor dem Auftreten des typischen Masern-Ausschlages, zwei Tage vor dem Ausbruch besteht die größte Ansteckungsgefahr.
Die Erkrankung beginnt mit mäßigem Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen und trockenen Husten. Fälschlicherweise werden die Symptome als Erkältungssymptome gedeutet, was häufig dazu führt, dass eine Masernerkrankung erst spät bemerkt und behandelt wird. Masern-typisch sind im Frühstadium die sogenannten Koplik-Flecken auf der Mundschleimhaut. Koplik-Flecken sind kleine rote Flecken mit einem weißen Zentrum, welche sich am zweiten oder dritten Krankheitstag im Bereich der Mundschleimhaut bilden. Ab dem dritten Tag rötet sich die gesamte Mund- und Rachenschleimhaut, außerdem steigt das Fieber stark an. Erst nach einigen Tagen bildet sich der typische Masern-Ausschlag.
Der Ausschlag äußert sich in unregelmäßigen, drei bis sechs Millimeter große, zunächst hellrote Flecken, die ineinanderfließen. Die Ausbreitung beginnt meist hinter dem Ohr und breitet sich dann über den kompletten Körper aus. Innerhalb von wenigen Tagen werden die Flecken dunkler, bräunlich-violett. Nach vier bis sieben Tagen verblassen die Masern-Flecken wieder und gleichzeitig klingen auch die anderen Beschwerden ab. Nach einer Infektion dauert es bis zu sechs Wochen, bis das Immunsystem wieder komplett aufgebaut ist, solang besteht eine erhöhte Infektionsgefahr. Bei Menschen, deren Immunsystem durch Medikamente oder eine andere Erkrankung unterdrückt wird, können die Masern einen äußerlich sehr untypischen Verlauf aufweisen. Der Masern-Ausschlag kann fehlen oder anders aussehen. Allerdings besteht die Gefahr schwerer Organkomplikationen. Eine Masern-Erkrankung kann bleibende Schäden des Nervensystem nach sich ziehen und sogar zum Tod führen. Im Jahr 2018 starben weltweit rund 140.000 Menschen an den Masern, darunter vor allem Kinder unter fünf Jahren. Aufgrund dessen empfiehlt die STIKO eine frühzeitige Impfung gegen Masern, welche innerhalb der ersten zwei Lebensjahre erfolgen sollte. Für Kinder, die eine Gemeinschaftseinrichtung wie etwa eine Kita besuchen, ist eine Masern-Impfung verpflichtend. Die Impfung wird in zwei Impfdosen verabreicht, die erste Teilimpfung sollte zwischen vollendeten 11. und 14. Lebensmonaten verabreicht werden. Die zweite Teilimpfung soll frühestens vier Wochen nach der ersten Impfung und spätestens gegen Ende des zweiten Lebensjahres gegeben werden. Die Impfung ist trotz möglicher Impfreaktion gut verträglich. Es kann in den ersten drei Tagen zu Rötungen und Schwellung der Einstichstelle kommen, welche schmerzen kann. Da es sich um eine Lebensimpfung handelt, können ein bis vier Wochen nach der Impfung bei etwa zwei bis fünf von 100 Geimpften zu leichten, nicht übertragbaren „Impf-Masern“ kommen. Solche Symptome sind in der Regel vorrübergehend und klingen ohne Folgen ab.
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt grundsätzlich allen Menschen, die nach 1970 geboren wurden, eine Masern-Impfung. Nicht nötig ist die Masernimpfung für Erwachsene, die vor 1970 geboren wurden. Man geht nämlich davon aus, dass sich diese fast alle irgendwann mit dem hoch ansteckenden Masern-Virus infiziert, die Erkrankung durchgemacht und somit eine Immunität erworben haben.
Zusammenfassung:
Inkubationszeit: Meist 8-10 tage
Symptome: Fieber, Schnupfen, Husten, gerötete Augen und Halsschmerzen. Später folgt ein Hautausschlag, der sich über den ganzen Körper verteilt.
Behandlung: Es können nur einzelne Symptome behandelt werden. Häufig werden Bettruhe sowie die Einnahme von fiebersenkenden Mitteln empfohlen.
Erreger: Virus (gehört zu den Paramyxoviren)
Infektionsweg: Tröpfcheninfektion
Lernmaterial
Quellen und weiter Informationen:
Ommen, Oliver (o.J.): Masern- Impfung bei Kindern, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/masern.html, Aufruf am 17.07.2020.
Matzik, Sophie (2019): Masern, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/masern/, Aufruf am 17.07.2020.
Feichter, Martina (2020): Masern- Impfung, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/masern/impfung/, Aufruf am 17.07.2020.