Herpes zoster (Gürtelrose)

Gürtelrose ist eine Viruserkrankung, welche durch den gleichen Erreger wie Windpocken verursacht wird, hierbei handelt es sich um den Varizella-Zoster-Virus. Ein schmerzhafter Hautausschlag ist ein typisches Symptom des Krankheitsbildes „Gürtelrose“, dieser heilt in der Regel nach wenigen Wochen folgenlos wieder ab. Allerdings ist eine frühe Behandlung wichtig, um das Risiko von Komplikationen zu senken. Bei einer Erstinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus entwickelt sich das Krankheitsbild der Windpocken. Nach Abheilung dieser Kinderkrankheit verbleibt der Virus inaktiv im Körper. Bei einem geschwächten Immunsystem kann sich der Virus jederzeit wieder aktivieren und das Krankheitsbild der Gürtelrose hervorrufen.
Bei einer Reaktivierung der Viren breiten sich die Viren entlang der Nervenbahnen aus und sorgen auf ihrem Weg für Entzündungen des betroffenen Nervengewebes. In den betreffenden Hautbereichen entwickelt sich als Reaktion der typisch schmerzhafte Hautausschlag der Gürtelrose. Das bedeutet, nur Menschen, die sich zuvor mit Windpocken infiziert haben, können an einer Gürtelrose erkranken. Somit ist eine direkte Ansteckung mit Gürtelrose nicht möglich. Die häufigste Infektion findet über die infektiöse Flüssigkeit des Ausschlages statt, da der Infektionsweg des Varizella-Zoster-Virus durch Tröpfcheninfektion stattfindet. Ebenso ist bei der Gürtelrose die Flüssigkeit der Bläschen hoch ansteckend. Eine Infektionsgefahr besteht ab dem Auftreten des Hautausschlages bis zu dessen Vollständigen Verkrustung. Im Allgemeinen dauert dies fünf bis sieben Tage. Das Krankheitsbild der Gürtelrose tritt meist in einem Alter ab 40 Jahren auf. Dies liegt daran, dass im hohen Alter die Körperabwehr an Leistungsfähigkeit verliert und somit können sich die Viren reaktivieren und verbreiten. Eine Gürtelrose bei Kindern oder jungen Erwachsenen ist eher selten.

In der Frühphase der Erkrankung treten noch keine spezifischen Symptome auf. Die Patienten berichten über allgemeine Krankheitszeichen wie Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen oder leichtem Fieber. An betroffenen Hautarealen können Missempfindungen wie ein Kribbeln auftreten. Nach zwei bis drei Tagen entwickelt sich der typische Gürtelrosen-Ausschlag, welcher mit Schmerzen im betroffenen Hautareal einhergeht. Er beginnt meist mit einer unspezifischen Rötung an der betroffenen Stelle mit kleinen Hautknötchen. Aus diesen Knötchen entwickeln sich innerhalb von Stunden kleine Hautbläschen, die auch jucken können. Sie sind zunächst mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, die im Verlauf eintrübt. Nach dem Aufplatzen trocknen die Bläschen aus.

Schmerzen können vor, während und in ungünstigen Fällen auch nach dem Ausschlag auftreten. Da die Viren bei der Gürtelrose die Nerven angreifen, handelt es sich um sogenannte neuropathische Schmerzen. Diese äußern sich durch ein Brennen oder Stechen, sind manchmal dumpf und schießen immer wieder plötzlich ein. Gürtelrose-Schmerzen können als sehr stark empfunden werden. Die Viren wandern bestimmte Nervenbahnen an der Hautoberfläche entlang. Deshalb bildet sich der Ausschlag oft streifenförmig aus. Am häufigsten entwickelt sich eine Gürtelrose am Rücken oder im Brustbereich. Hier sieht der Ausschlag oft gürtelförmig aus, wodurch die Erkrankung auch ihren deutschen Namen „Gürtelrose“ bekommen hat. Prinzipiell kann jede Körperregion betroffen sein.

Menschen, die sich noch nicht mit dem Varizelle-Zoster-Virus infiziert haben, können sich impfen lassen. Von der STIKO wird die VZV-Impfung für Kinder und Jugendliche standardmäßig empfohlen. Sie schützt vor der Kinderkrankheit Windpocken und damit auch vor einer eventuell nachfolgenden Gürtelrose. Seit 2018 gibt es auch einen Impfstoff speziell gegen Gürtelrose, dieser Impfstoff wird vom RKI ab 60 Jahren empfohlen. Für die Impfung sind zwei Impfdosen in einem Abstand von zwei bis sechs Monaten nötig, die intramuskulär verabreicht werden. Grundsätzlich soll die Impfung für Personen ab 60 Jahren zum Standard werden, das empfiehlt zumindest die STIKO. Das bedeutet, dass auch die meisten gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Impfung gegen Gürtelrose übernehmen. Wer sich impfen lassen möchte, sollte die Kostenübernahme vorher mit seiner Krankenkasse klären. Die Impfung ist gut verträglich, es kann zu allgemeinen Nebenwirkungen kommen. Häufig treten Rötungen und Schwellung der Einstichstelle auf, welche schmerzen können.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: nicht bestimmbar

Symptome: streifenförmiger Hautausschlag mit neuropathischen Schmerzen

Behandlung: Symptomatische Behandlung des Ausschlages

Erreger: Varizella-Zoster-Virus

Infektionsweg: Tröpfchen- und Schmierinfektion

Lernmaterial:

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.): Gürtelrose – Impfung bei Erwachsenen, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/guertelrose-herpes-zoster.html, Aufruf am 20.07.2020.

Feichter, Martina (2020): Gürtelrose Impfung, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/guertelrose/impfung/, Aufruf am 20.07.2020.

Grosser, Marian (2019): Gürtelrose, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/guertelrose/, Aufruf am 20.07.2020.

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