Humanen Papillomvirus (HPV)

Die Humanen Papillomviren-Infektion ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten weltweit. Unbehandelt kann eine Infektion mit, dem HP-Viren langfristig Krebs verursachen. Aktuell gibt es ca. 200 verschiedene HPV-Typen. Aufgrund der hohen Anzahl der unterschiedlichen Erreger und hohen Ansteckungsgefahr haben sich fast alle sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens bereits mit HPV infiziert. Die meisten Erkrankungen werden durch die zwei Hochrisiko-Typen 16 und 18 verursacht. Darüber hinaus gibt es noch mindestens 13 weitere HPV-Typen, die Krebserkrankungen hervorrufen können und ein Großteil der HPV-Typen können zu Feigwarzen führen. Die Infektion verläuft in den meisten Fällen ohne merkbare Symptomatik, im Zuge dessen bemerken nur ein Bruchteil der Infizierten eine HPV Erkrankung. Im Falle einer Infektion mit eingehender Symptomatik vergehen die Symptome nach einiger Zeit und verheilen schlussendlich ohne bleibende Folgen. Erfolgt keine Genesung der Infektion, so können sich je nach HPV-Typ Feigwarzen (Genitalwarzen) oder Krebserkrankungen (Gebärmutterhals-, Scheiden-, Anal-, sowie Peniskrebs) entwickeln. Nach Angaben des Robert-Koch-Institut (RKI) starben 2014 mehr als 1.500 Frauen in Deutschland an den Folgen einer HPV-Infektion.

Feigwarzen sind gutartige Hautwucherungen im Intimbereich. Es sind wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter große, spitze Warzen, die im Genitalbereich, am und um den After, bei Frauen auch in der Scheide und am Gebärmuttermund auftreten können. Die weichen, warzigen Wucherungen sind rötlich, grau-bräunlich oder weißlich gefärbt.

Gebärmutterhalskrebs wird fast ausschließlich durch HPV verursacht. Etwa 70 Prozent der Gebärmutterhalskrebserkrankungen werden durch die HPV-Typen 16 und 18 hervorgerufen. Bei dem Krebs handelt es sich um eine bösartige Zellwucherung im Bereich des Gebärmutterhalses. In der Regel kann der Krebs gut behandelt werden, vorausgesetzt er wird im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung (PAP-Test) rechtzeitig erkannt. Als Therapiemöglichkeiten finden Operationen, sowie Strahlen- und/oder Chemotherapie Anwendung statt.

Um die Entstehung von bösartigen und gutartigen Wucherungen zu verhindern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung von Jungen und Mädchen bereits ab 9 Jahren. Des Weiteren reagiert das Immunsystem umso besser auf die Impfung, je früher sie durchgeführt wird.

Die HPV-Impfung ist die wirksamste Maßnahme, um Erkrankungen durch den Humanen Papillomvirus vorzubeugen. Die Impfung gegen HPV sollte vor den ersten sexuellen Erfahrungen erfolgen, deshalb empfiehlt die STIKO seit 2014, dass alle Jungs und Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren eine Grundimmunisierung (zwei Impfdosen) bzw. Nachholimpfung bis zum 18. Lebensjahr erhalten. Der Virus wird meist durch das männliche Geschlechtsteil übertragen, wodurch eine Impfung bei Männern nicht nur aus Eigenschutz sinnvoll ist, sondern auch zum Schutze der Frau. Die HPV-Impfung kann zum Beispiel bei Ärzten der Kinder- und Jugendmedizin, der Allgemein- und Inneren-Medizin oder von Frauenärzten durchgeführt werden. Deutschlandweit sind zwei verschiedene HPV-Impfstoffe erhältlich. Beide schützen vor der Infektion mit HPV 16 und 18. Einer der beiden Impfstoffe wirkt zusätzlich gegen sieben weitere HPV-Typen. Nach der Impfung ist der Patient beinahe zu 100 Prozent vor der Infektion mit den HPV-Typen geschützt, die im Impfstoff enthalten sind. Die Evaluation der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Impfung gegen HPV einen sicheren und gut verträglichen lang anhaltenden Schutz bietet. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen und Hautreaktionen der Einstichstelle, welche jedoch gängige Nebenwirkungen von Impfungen sind.

Der Impfstoff deckt die am häufig auftretenden HPV-Typen ab, somit besteht jedoch weiterhin ein deutlich verringertes Risiko einer Infektion. Trotz des Schutzes vor den Hochrisiko-Typen, wird weiterhin empfohlen, regelmäßig zur Voruntersuchung (PAP-Test) zu gehen.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: Nicht genau bestimmt

Symptome: Eine Infektion mit dem HP-Viren kann zu Veränderungen der Zellen führen, aus denen sich Krebserkrankungen entwickeln können. Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs können Schmierblutungen nach dem Geschlechtsverkehr sein und außerhalb der Regel starke Schmerzen im Unterleib.

Behandlung: Operation, Chemotherapie, Bestrahlung

Erreger: Virus (Humanen Papillomviren (HPV))

Infektionsweg: Sexuell übertragbare Infektion (z.B. Vaginal-, Anal- Oralsex)

Impfung: Der Schutzeffekt liegt bei annähernd 100%. Der Impfstoff ist für Jungs und Mädchen vorgesehen. Er sollte im Alter zwischen 9 und 14 Jahren verabreicht werden.

Lernmaterial:

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.):  HPV- Impfung bei Kindern, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/hpv-humane-papillomaviren.html, Aufruf am 15.07.2020.

Dupont, Fabian (2018): Gebärmutterhalskrebs, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/gebaermutterhalskrebs/, Aufruf am 15.07.2020.

Tiefenböck, Florian/ Feichter, Martina (2018): Feigwarzen, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/hpv/feigwarzen/, Aufruf am 15.07.2020.

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