Pertussis (Keuchhusten)

Keuchhusten (Pertussis) ist eine bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege. Für Erwachsene äußert sich eine Infektion mit Pertussis meist nur als lästige Erkältung mit eventuell langwierigem quälendem Husten. Für Säuglinge hingegen kann Keuchhusten eine echte Bedrohung darstellen. Typische Symptome sind krampfartige Hustenanfälle und ein keuchendes Atemgeräusch beim anschließenden Luftholen.

Die Ansteckung erfolgt vor allem durch engen Körperkontakt, da sich die Viren über Tröpfcheninfektion verbreiten. Infizierte verteilen beim Husten, Niesen und Sprechen die Viren in die Luft, welche andere Leute einatmen und sich somit anstecken. Der Erreger heftet sich an die Schleimhäute des Atemtrakts, durch die Absonderung eines Giftes kommt es zu Zellschädigungen und den klassischen Keuchhusten Symptomen. Die Symptome lassen sich in drei Phasen unterteilen. In der ersten Phase unterschiedet sich der Keuchhusten kaum von einer gewöhnlichen Erkältung. Symptome wie Husten, Niesen, Halsschmerzen und laufende Nase können in einem Zeitraum von bis zu sechs Wochen auftreten. In der zweiten Phase spricht man von dem Anfall-Stadium. In dieser Phase treten auch zum ersten Mal die klassischen Anzeichen für eine Keuchhusten-Erkrankung auf, dazu gehören krampfartige Hustenanfälle bis hin zur Atemnot. Nach einem Hustenanfall verkrampft sich der Kehlkopf und es entsteht ein keuchendes Geräusch beim Ausatmen, wodurch die Erkrankung auch seinen deutschen Namen erhalten hat. Diese Anfälle treten meist nachts auf und können mehrere Minuten andauern. Aufgrund des ständigen Hustens kommen die erkrankten Personen kaum zum Schlafen, weswegen sie über längere Zeit hinweg unter massiven Schlafmangel leiden. In der dritten Phase der sogenannten Erholungsphase werden die Hustenanfälle allmählich schwächer und die Patienten fühlen sich bald fitter. Je jünger die infizierte Person ist, desto gefährlicher ist die Erkrankung mit dem Keuchhustenerreger. Es kann bei Säuglingen zu Atemaussetzern kommen, die mehrere Sekunden andauern können. Durch eine Unterbrechung der Sauerstoffversorgung kann es zu Schäden am Gehirn kommen und die Haut kann sich teilweise bläulich verfärben. Weitere mögliche Komplikationen sind Pneumonie, Mittelohrentzündung (Otitis media) und Meningitis.

Weltweit gibt es schätzungsweise 16 Millionen Fälle von Keuchhusten und über 195.000 Todesfälle pro Jahr. Die effektivste Maßnahme gegen Keuchhusten ist die Pertussis-Impfung. Durch die hohe Impfquote bei Kindern konnte das Durchschnittsalter der Erkrankten auf 45 Jahre angehoben werden.

Die Pertussis-Impfung wird meistens in einer Sechsfachimpfung verabreicht. Bei der Impfung wird neben Pertussis auch Tetanus, Diphtherie, Polio, Hib und Hepatitis-B geimpft. Diese Sechsfachimpfung kann ab dem zweiten Lebensmonat durchgeführt werden. Die Impfung sollte im Erwachsenenalter nochmals aufgefrischt werden. Eine Einzelimpfung gegen Pertussis ist nicht verfügbar, aufgrund dessen kombiniert man die Impfung mit einer Impfung mit Tetanus und Diphtherie. Die STIKO empfiehlt vor allem Frauen mit Kinderwunsch sowie engen Kontaktpersonen von Säuglingen eine Impfung, um die Gefährdung von Neugeborenen zu verhindern. Meist wird die Impfung von Kinderärzten durchgeführt, welche auch den geeigneten Zeitpunkt der Impfung festlegen. Die Impfung ist in der Regel gut verträglich. Es kann zu Rötungen und Schwellung der Einstichstelle kommen, welche schmerzen können. Nebenwirkungen sind eher selten, allergische Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffes sind nicht möglich.

Wird die Pertussis-Impfung im Erwachsenenalter nicht wie empfohlen aufgefrischt, geht der Impfschutz verloren. Kommt es dann zu einer Infektion mit dem Erreger, erkrankt die Person an Keuchhusten. Eine anerkannte Alternative zur Pertussis-Impfung gibt es nicht. Bei akuter Ansteckungsgefahr kann lediglich präventiv Medikamente verabreicht werden. Es werden dabei vorsorglich die gleichen Antibiotika gegeben, welche auch bei einer tatsächlichen Erkrankung empfohlen werden.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: 7-20 Tage

Symptome: Keuchhusten wird in drei Phasen aufgeteilt. Die Erkältungsphase; Husten, Niesen, Halsschmerzen und laufende Nase. Die Anfall-Stadium; krampfartige Hustenanfälle bis hin zur Atemnot. Die Erholungsphase; Hustenanfälle werden allmählich schwächer.

Behandlung: Pertussis wird mit Antibiotika behandelt.

Erreger: Bakterien (Bordetella pertussis)

Infektionsweg: Tröpfcheninfektion

Lernmaterial:

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.): Keuchhusten- Impfung bei Kindern, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/keuchhusten-pertussis.html, Aufruf am 16.07.2020.

Matzik, Sophie (2018): Keuchhusten, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/keuchhusten/, Aufruf am 16.07.2020.

Feichter, Martina (2020): Keuchhusten – Impfung, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/keuchhusten/impfung/, Aufruf am 16.07.2020.