Windpocken (Varizellen)

Durch den Varizella-Zoster-Virus entwickelt sich ein Krankheitsbild, welches man unter den Namen „Windpocken“ kennt. Windpocken bekamen ihren Namen aufgrund der hohen Ansteckungsfähigkeit der Viren. Aufgrund der Ausbreitung durch die Luft/Wind hat der Virus auch seinen deutschen Namen „Windpocken“ erhalten. Der Virus ruft ein juckenden Hautausschlag mit Bläschen hervor. Meist erkranken Kinder und Jugendliche an den Windpocken, aber auch Erwachsene können betroffen sein.

Der Varizella-Zoster-Virus ist ein hochansteckender Herpesvirus, der nur Menschen befallen kann. Infizierte können die Erreger ab dem Auftreten des Hautausschlages bis zum vollständigen Verkrusten der Bläschen an andere Menschen weitergeben. Nach einer durchlebten Infektion ist man lebenslang immun gegen die Windpocken-Viren. Nach Abheilung der Kinderkrankheit verbleiben die Viren im Körper. Nun handelt es sich um inaktive Viren, welche bei einem geschwächten Immunsystem wieder aktiviert werden können. Wenn das passiert, breiten sich die Viren entlang der Nervenbahnen aus und entwickeln das Krankheitsbild einer Gürtelrose.

Windpocken zeigen in den ersten beiden Tagen nach einer Infektion nur allgemeine Symptome wie Krankheitsgefühl, leichtes Fieber und Abgeschlagenheit. Der typische Hautausschlag entwickelt sich erst später, ab dem dritten bis fünften Krankheitstag. Es bilden sich kleine rote Flecken, die sich innerhalb weniger Stunden mit klarer Flüssigkeit füllen und kleine Bläschen entwickeln. Sie jucken sehr stark. Nach ein bis zwei Tagen trocknen diese Bläschen unter Krustenbildung ein. Neue Bläschen können sich in einem Zeitraum von drei bis fünf Tagen bilden. So entsteht ein Hautbild mit Bläschen in verschiedenen Entwicklungsstadien, das man auch „Sternenhimmel“ nennt. Der Ausschlag beginnt am Rumpf und im Gesicht, danach breitet er sich auf Arme, Beine, Kopfhaut, Mundschleimhaut und im Genitalbereich aus. Ein häufiges Begleitsymptom ist hohes Fieber. Verlaufen die Windpocken komplikationslos, werden nur die Symptome behandelt, besonders der Juckreiz. So kann verhindert werden, dass sich die Bläschen durch aufkratzen entzünden und Narben hinterlassen. Vor der Einnahme von juckreizstillenden Medikamenten (Antihistaminika) raten die Experten jedoch ab.

Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Windpocken für alle Kinder ab 11 Monaten. Jugendliche, die noch keine Windpocken hatten und nicht dagegen geimpft sind, sollten die Impfung nachholen. Das gleiche gilt auch für bestimmte Risikogruppen. Zur Windpocken-Impfung kann zusätzlich eine Masern, Mumps und Rötel Impfung durchgeführt werden. Die Impfung ist gut verträglich, nur selten treten Nebenwirkungen aus. Es kann unter anderem zu Rötungen und Schwellung der Einstichstelle kommen, welche schmerzen kann. Damit die Impfung gegen Windpocken langfristig erhalten bleibt, müssen zwei Impfdosen verabreicht werden. Studien zufolge ist der Schutz vor dem Varizelle-Zoster-Viren durch eine Impfung sehr hoch. Die Windpocken-Impfung kann eine Erkrankung on 70 bis 90 Prozent der Fälle verhindern und schwere Krankheitsverläufe zu 97 Prozent vermeiden. Wie lang dieser Schutz nach der Impfung gegeben ist, weiß man nicht mit Sicherheit. Ebenfalls kann eine Impfung gegen Windpocken den Verlauf einer Gürtelrosen-Erkrankung abschwächen, aber nicht vollständig verhindern.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: 14 bis 16 Tage

Symptome: Typische Symptome sind hohes Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen. Das klassische Symptom der Windpocken ist ein Hautausschlag mit juckenden, flüssigkeitsgefüllten Bläschen, die später Krusten bilden. Der Ausschlag zeigt sich zunächst auf dem Gesicht, der Brust und dem Rücken und verbreitet sich danach über den Rest des Körpers.

Behandlung: Es werden meist nur die Symptome behandelt.

Erreger: Virus (Varizella-Zoster-Viren)

Infektionsweg: Tröpfcheninfektion

Lernmaterial:

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.): Windpocken- Impfen bei Kindern, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/windpocken-varizellen.html, Aufruf am 20.07.2020.

Müller, Mareike (2018): Windpocken, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/windpocken/, Aufruf am 20.07.2020.

Müller, Mareike (2020): Windpocken- Impfung, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/windpocken/impfung/, Aufruf am 20.07.2020.