Meningokokken

Eine Meningokokken-Infektion kann eine Meningitis (Hirnhautentzündung) auslösen. Eine Hirnhautentzündung kann sowohl durch Bakterien als auch von Viren verursacht werden. Eine Meningokokken bedingte Meningitis ist sehr gefährlich und muss schnellstmöglich behandelt werden. Denn bereits wenige Stunden nach dem Ausbruch einer bakteriell bedingten Meningitis kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.
Innerhalb weniger Stunden kann es nach Ausbruch einer bakteriell bedingten Meningitis zu lebensgefährlichen Notfällen kommen.

Eine Übertragung von Meningokokken ist nur durch Körperflüssigkeit möglich. Dies passiert im Normalfall nur durch sehr engen Körperkontakt, weshalb eine Infektion im normalen Alltag unwahrscheinlich ist.

Zuerst treten grippeähnliche Symptome auf wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit sowie Erbrechen. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer schmerzhaften Nackensteifigkeit, welche ein sehr typisches Symptom für eine Meningitis ist.

Bei einer bakteriellen Meningitis kommt es schnell zu einer Verschlimmerung die Symptome und kann unbehandelt zum Tod führen. Zu dem hochakuten Krankheitsbild gehören neben starken Kopfschmerzen, extreme Nackensteifigkeit und Fieber auch neurologische Ausfallerscheinungen wie beispielsweise Bewusstseinseintrübung und verwaschene Sprache. Sollte ein Verdacht auf eine bakterielle Meningitis vorliegen, muss so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden. Bei einer Meningokokken bedingte Meningitis kann eine rasche Behandlung entscheidend für die Prognose sein. Da es schwierig ist, den weiteren Verlauf der Infektion zu bestimmen und noch weitere Komplikationen auftreten können. Zu den weiteren Komplikationen gehört beispielsweise eine Blutvergiftung. Aufgrund der hohen Ungewissheit sollte eine Meningokokken-Infektion in jedem Fall in einem Krankenhaus behandelt werden. Eine durch Viren ausgelöste Meningitis verläuft im Allgemeinen milder als eine bakterielle Hirnhautentzündung. Anzeichen treten erstmals zwei bis vierzehn Tage nach der Infektion auf.

Aufgrund des hohen Risikos wird bereits bei Verdacht auf eine Meningokokken bedingte Meningitis eine Antibiotika-Therapie begonnen. Erst nach genaueren Untersuchungen wird die Behandlung angepasst, dies soll eine Verschlimmerung der Infektion vorbeugen. Handelt es sich bei der Hirnhautentzündung um eine virusinfizierte Entzündung, werden meist nur die Symptome behandelt und die Antibiotika-Therapie eingestellt. Bei einer Meningokokken bedingten Hirnhautentzündung wird die Therapie weitergeführt und die Patienten werden in Einzelzimmer untergebracht, um eine Infektion von anderen Patienten vorzubeugen. In manchen Fällen kommt es nach einer abgeheilten Meningitis zu Folgeschäden wie Gehörschäden, Lähmungserscheinungen oder Beeinträchtigung der Psyche oder des Verhaltens.

Um das Risiko einer Meningitis zu lindern, empfiehlt die STIKO eine Impfung gegen Meningokokken. Es wird ein Impfstoff empfohlen, der nicht nur gegen die Infektion von Meningokokken schützt, sondern auch gegen Pneumokokken und Homophiles influenzae Typ B. Da vor allem Kinder unter fünf Jahren gefährdet sind, sollten alle Kinder im Alter von 12-23 Monaten geimpft werden. Die Meningokokken-Impfung ist in der Regel gut verträglich. Es kann zu typischen Nebenwirkungen wie Rötung und Schwellung der Einstichstelle kommen, welche schmerzen kann. In seltenen Fällen kann es zu einer allergischen Reaktion kommen. Hatte ein Patient in der Vorgeschichte eine allergische Reaktion auf die Diphtherie-Impfung, kann eine Meningokokken-Impfung nicht durchgeführt werden.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: 2-10 Tage

Symptome: Zu Beginn kommt es zu Grippe ähnlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Nackensteifigkeit. Binnen weniger Stunden entwickelt sich ein lebensbedrohliches Krankheitsbild (Blutvergiftung, Hirnhautentzündung, Blutdruckabfall, Organversagen)

Behandlung: Antibiotika

Erreger: Bakterien

Infektionsweg: Tröpfcheninfektion

Lernmaterial:

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.): Meningokokken- Impfung bei Kindern, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/meningokokken.html, Aufruf am 17.07.2020.

Zimmermann, Melanie (2020): Meningokokken- Impfung, URL: https://www.netdoktor.de/impfungen/meningokokken-impfung/, Aufruf am 17.07.2020.

Sinowatz, Fabian (2018): Meningitis, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/meningitis/, Aufruf am 17.07.2020.

Pneumokokken

Pneumokokken sind Bakterien, die bei vielen Menschen im Nasen-Rachen-Raum nachgewiesen werden können. Der Befall ist weitgehend ungefährlich, vorausgesetzt das Immunsystem ist in Takt. Sobald die Immunabwehr geschwächt ist, können Betroffene an einer Lungen-, Mittelohr- oder Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung erkranken. Statistisch betrachtet sind die meisten Infektionen, die auf einen Bakterienbefall zurückzuführen sind, meist durch Pneumokokken verursacht. Besonders Säuglinge und Senioren sind durch eine Infektion gefährdet. Bei zwei bis zehn Prozent verläuft die Erkrankung tödlich, bei etwa 15 Prozent entstehen bleibende Folgeschäden.

Gefährlich sind sogenannte invasive Pneumokokken-Erkrankungen. Hierbei breiten sich die Bakterien in ansonsten sterilen Körperflüssigkeiten aus. Auf diese Weise kann sich beispielsweise eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung oder eine Sepsis entwickeln. Bei jungen, ansonsten gesunden Menschen verlaufen Pneumokokken-Infektionen in der Regel ohne Komplikationen. Des Weiteren sind Pneumokokken neben den Meningokokken Hauptverursacher einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung).

Aufgrund der schweren Erkrankung, der häufigen Komplikationen und der hohen Sterblichkeit empfiehlt die STIKO seit Juli 2006 die Impfung gegen Pneumokokken für alle Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat. Die Impfung ist gut verträglich und kann deswegen auch mit anderen Impfungen zusammengelegt werden. Es kann zu Rötungen und Schwellung der Einstichstellen kommen, welche schmerzen kann. Ebenso sind allergische Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffes möglich, kommen aber selten vor.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: Die Inkubationszeit kann nicht genau bestimmt werden, da die Träger der Erreger nicht immer erkranken. Die Inkubationszeit der Pneumokokken-Pneumonie ist kurz, etwa 1 bis 3 Tage

Symptome: Einhergehende Symptome sind häufig Fieber, Schüttelfrost, Husten und Kopfschmerzen

Behandlung: Antibiotika

Erreger: Bakterien

Infektionsweg: Tröpfcheninfektion

Lernmaterial:

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.): Pneumokokken – Impfen bei Kindern, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/pneumokokken.html, Aufruf am 17.07.2020.

Zimmermann, Melanie (2020): Pneumokokken-Impfung, URL: https://www.netdoktor.de/impfungen/pneumokokken-impfung/, Aufruf am 17.07.2020.

Pertussis (Keuchhusten)

Keuchhusten (Pertussis) ist eine bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege. Für Erwachsene äußert sich eine Infektion mit Pertussis meist nur als lästige Erkältung mit eventuell langwierigem quälendem Husten. Für Säuglinge hingegen kann Keuchhusten eine echte Bedrohung darstellen. Typische Symptome sind krampfartige Hustenanfälle und ein keuchendes Atemgeräusch beim anschließenden Luftholen.

Die Ansteckung erfolgt vor allem durch engen Körperkontakt, da sich die Viren über Tröpfcheninfektion verbreiten. Infizierte verteilen beim Husten, Niesen und Sprechen die Viren in die Luft, welche andere Leute einatmen und sich somit anstecken. Der Erreger heftet sich an die Schleimhäute des Atemtrakts, durch die Absonderung eines Giftes kommt es zu Zellschädigungen und den klassischen Keuchhusten Symptomen. Die Symptome lassen sich in drei Phasen unterteilen. In der ersten Phase unterschiedet sich der Keuchhusten kaum von einer gewöhnlichen Erkältung. Symptome wie Husten, Niesen, Halsschmerzen und laufende Nase können in einem Zeitraum von bis zu sechs Wochen auftreten. In der zweiten Phase spricht man von dem Anfall-Stadium. In dieser Phase treten auch zum ersten Mal die klassischen Anzeichen für eine Keuchhusten-Erkrankung auf, dazu gehören krampfartige Hustenanfälle bis hin zur Atemnot. Nach einem Hustenanfall verkrampft sich der Kehlkopf und es entsteht ein keuchendes Geräusch beim Ausatmen, wodurch die Erkrankung auch seinen deutschen Namen erhalten hat. Diese Anfälle treten meist nachts auf und können mehrere Minuten andauern. Aufgrund des ständigen Hustens kommen die erkrankten Personen kaum zum Schlafen, weswegen sie über längere Zeit hinweg unter massiven Schlafmangel leiden. In der dritten Phase der sogenannten Erholungsphase werden die Hustenanfälle allmählich schwächer und die Patienten fühlen sich bald fitter. Je jünger die infizierte Person ist, desto gefährlicher ist die Erkrankung mit dem Keuchhustenerreger. Es kann bei Säuglingen zu Atemaussetzern kommen, die mehrere Sekunden andauern können. Durch eine Unterbrechung der Sauerstoffversorgung kann es zu Schäden am Gehirn kommen und die Haut kann sich teilweise bläulich verfärben. Weitere mögliche Komplikationen sind Pneumonie, Mittelohrentzündung (Otitis media) und Meningitis.

Weltweit gibt es schätzungsweise 16 Millionen Fälle von Keuchhusten und über 195.000 Todesfälle pro Jahr. Die effektivste Maßnahme gegen Keuchhusten ist die Pertussis-Impfung. Durch die hohe Impfquote bei Kindern konnte das Durchschnittsalter der Erkrankten auf 45 Jahre angehoben werden.

Die Pertussis-Impfung wird meistens in einer Sechsfachimpfung verabreicht. Bei der Impfung wird neben Pertussis auch Tetanus, Diphtherie, Polio, Hib und Hepatitis-B geimpft. Diese Sechsfachimpfung kann ab dem zweiten Lebensmonat durchgeführt werden. Die Impfung sollte im Erwachsenenalter nochmals aufgefrischt werden. Eine Einzelimpfung gegen Pertussis ist nicht verfügbar, aufgrund dessen kombiniert man die Impfung mit einer Impfung mit Tetanus und Diphtherie. Die STIKO empfiehlt vor allem Frauen mit Kinderwunsch sowie engen Kontaktpersonen von Säuglingen eine Impfung, um die Gefährdung von Neugeborenen zu verhindern. Meist wird die Impfung von Kinderärzten durchgeführt, welche auch den geeigneten Zeitpunkt der Impfung festlegen. Die Impfung ist in der Regel gut verträglich. Es kann zu Rötungen und Schwellung der Einstichstelle kommen, welche schmerzen können. Nebenwirkungen sind eher selten, allergische Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffes sind nicht möglich.

Wird die Pertussis-Impfung im Erwachsenenalter nicht wie empfohlen aufgefrischt, geht der Impfschutz verloren. Kommt es dann zu einer Infektion mit dem Erreger, erkrankt die Person an Keuchhusten. Eine anerkannte Alternative zur Pertussis-Impfung gibt es nicht. Bei akuter Ansteckungsgefahr kann lediglich präventiv Medikamente verabreicht werden. Es werden dabei vorsorglich die gleichen Antibiotika gegeben, welche auch bei einer tatsächlichen Erkrankung empfohlen werden.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: 7-20 Tage

Symptome: Keuchhusten wird in drei Phasen aufgeteilt. Die Erkältungsphase; Husten, Niesen, Halsschmerzen und laufende Nase. Die Anfall-Stadium; krampfartige Hustenanfälle bis hin zur Atemnot. Die Erholungsphase; Hustenanfälle werden allmählich schwächer.

Behandlung: Pertussis wird mit Antibiotika behandelt.

Erreger: Bakterien (Bordetella pertussis)

Infektionsweg: Tröpfcheninfektion

Lernmaterial:

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.): Keuchhusten- Impfung bei Kindern, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/keuchhusten-pertussis.html, Aufruf am 16.07.2020.

Matzik, Sophie (2018): Keuchhusten, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/keuchhusten/, Aufruf am 16.07.2020.

Feichter, Martina (2020): Keuchhusten – Impfung, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/keuchhusten/impfung/, Aufruf am 16.07.2020.

Influenza (Grippe)

Die Grippe (Influenza) ist eine schwere Atemwegserkrankung, die durch Viren hervorgerufen wird. Hierbei handelt es sich um eine hoch ansteckende Erkrankung, die vor allem in den Wintermonaten auftritt. Eine Anhäufung von Grippefällen kennt man als sogenannte „Grippewelle“. Es treten hierbei leicht bis schwere Krankheitsverläufe auf. Fälschlicherweise halten viele eine Erkältung für eine Grippe. Die Grippe unterscheidet sich vor allem in der Intensität des Verlaufes und im Auftreten der Symptome zu einer Erkältung. Bei der Erkältung treten die Symptome schleichend auf und den Patienten geht es von Zeit zu Zeit schlechter. Bei einer Grippe hingegen treten die Symptome schlagartig auf. Es gibt eine Vielzahl von Symptomen, die bekanntesten sind Fieber, Schüttelfrost sowie Reizhusten und Schnupfen. Nach einer ausgeheilten Grippe fühlen sich die betroffenen Personen noch längere Zeit schwach und müde, leiden unter Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Während einer Influenza-Infektion ist das Immunsystem geschwächt, somit kann sich die infizierte Person leichter mit weiteren Infektionen anstecken. Kommt es während der Erkrankung zu weiteren Infektionen, spricht von einer Superinfektion. Durch diese sogenannte Superinfektion kann es zu weiteren Komplikationen kommen und den Verlauf der Influenza verschlimmern. Beispielsweise können sich Entzündungen der Atemwege, des Mittelohres, des Herzens und in seltenen Fällen sogar des Gehirns entwickeln.

Die Ansteckung mit den Grippe-Viren erfolgt über Tröpfcheninfektion. Infizierte verteilen beim Husten, Niesen oder Sprechen die Viren in der Luft, welche andere Leute einatmen und sich somit anstecken. Das Ansteckungsrisiko kann durch regelmäßiges Händewaschen und weitere Hygienemaßnahmen eingedämmt werden. Ebenso sollte man auf Händeschütteln verzichten, große Menschenmassen meiden und die Zimmerluft feucht halten. Das effektivste Mittel, um eine Infektion vorzubeugen, ist die Impfung. Um einen dauerhaften Schutz zu bekommen, muss die Influenza-Impfung jährlich wiederholt werden. Da sich die Viren von Jahr zu Jahr stark ändern, ist es nicht möglich, ein Impfstoff zu entwickeln, der einen ständigen Schutz garantiert. Die STIKO empfiehlt daher vor allem Menschen mit einem schwachen Immunsystem sich regelmäßig impfen zu lassen. Der günstigste Zeitpunkt für eine Grippeimpfung ist im Herbst. Kinder können ab einem Alter von 6 Monaten gegen Grippe geimpft werden. Die Influenza-Impfung ist gut verträglich, übliche Nebenwirkungen wie Rötung und Schwellung der Einstichstelle können auftreten, schwere Nebenwirkungen sind sehr selten. Einige Tage nach der Impfung kann es zu allgemein Symptomen kommen wie beispielsweise Frösteln, Müdigkeit oder Übelkeit.

Bei der Influenza-Impfung gibt es zwei verschiedene Arten, einmal die Lebensimpfung und die Todimpfung. Wird eine Lebensimpfung verabreicht, sollte die geimpfte Person möglichst den Kontakt zu immungeschwächten Personen vermeiden, da ein potenzielles Risiko einer Virusübertragung besteht. Berichte über solche Übertragungen sind bislang in der wissenschaftlichen Literatur nicht zu finden.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: 1-2 Tage

Symptome: Grippe führt üblicherweise zu Husten, Halsschmerzen, Schnupfen, Gliederschmerzen, Fieber und Schüttelfrost. Typisch ist der plötzliche Krankheitsbeginn. Bei schweren Verläufen kann es auch zu einer Lungenentzündung kommen.

Behandlung: bei Verdacht auf einen schweren Verlauf wird eine antivirale Therapie durchgeführt. Unkomplizierte Verläufe werden nur symptomatisch behandelt.

Erreger: Virus (Influenzaviren A, B und C)

Infektionsweg: Tröpfcheninfektion

Lernmaterial:

Quellen:

Schwarz, Ricarda (2018): Grippe, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/grippe/, Aufruf am 15.07.2020.

Ommen, Oliver (o.J.): Grippeimpfung bei Kindern, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/grippe-influenza.html, Aufruf am 15.07.2020.

Diphtherie

Diphtherie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die sowohl die oberen Atemwege als auch die Haut betreffen kann. Anfängliche Symptome sind Halsschmerzen, Husten und Anschwellen der Lymphknoten. Darüber hinaus bilden sich in Nase, Rachen und in der Luftröhre fest haftende Belege, welche zu Atemnot führen können. Eine Erstickungsgefahr ist bei einem schlimmen Verlauf der Erkrankung nicht auszuschließen. Außerdem ist ein süßlich-fauliger Mundgeruch, der durch ein weißlich-gelblichen Belag auf den Mandeln ausgelöst wird, typisch für eine Diphtherie-Erkrankung. Die Bakterien sondern außerdem Gift ab, welche weitere Organe beschädigen können, wodurch beispielsweise Pneumonien (Lungenentzündungen) oder eine Karditis (Herzentzündung) entstehen können.  

Die Übertragung findet über Tröpfcheninfektion statt, das bedeutet es wird durch Husten, Niesen oder Sprechen von Mensch zu Mensch übertragen. Die Bakterien können außerdem die Haut befallen, diese Infektion kann mit schmierig belegten Hautstellen und Wunden einhergehen. Das Bakterium gelang durch offene Wunden in die Haut und kann dort auch Geschwüre hervorrufen, diese nennt man dann Haut- oder Wunddiphtherie. Besonders gefährlich ist es, dass noch vor Ausbruch der ersten Diphtherie-Symptome die Träger des Bakteriums ansteckend sind.

In Deutschland besteht eine Meldepflicht für Diphtherie. Sowohl der Verdacht als auch die tatsächliche Erkrankung und der Tod durch eine Diphtherie-Infektion müssen vom Arzt dem Gesundheitsministerium mit dem Namen des Betroffenen gemeldet werden. Durch die hohe Impfquote konnte die Verbreitung von Diphtherie stark eingegrenzt werden, im Jahr 2018 wurden in Deutschland nur noch 27 Fälle gemeldet. Die Krankheit ist jedoch nicht, wie beispielsweise Pocken, ausgerottet.

Um die Verbreitung von Diphtherie weiterhin einzugrenzen, empfiehlt die STIKO eine Diphtherie-Impfung. Die Diphtherie-Impfung wird meist in einer Sechsfachimpfung angeboten. Bei dieser Impfung sind außerdem noch Tetanus, Pertussis, Polio, Hib und Hepatitis B abgedeckt. Hier empfiehlt die STIKO ein 2+1 Impf-Schema im Alter von 2,4 und 11 Monaten. Die Impfung sollte mit fünf bis sechs Jahren und im Alter von neun bis 17 Jahren nochmals verabreicht werden. Nach einer erfolgreichen Grundimmunisierung muss der Impfschutz gegen Diphtherie alle zehn Jahre aufgefrischt werden, da der Impfschutz mit der Zeit nachlässt.

In der Regel ist der Impfstoff gut verträglich, durch die Impfung wird das Immunsystem angeregt und es kann zu leichten allgemeinen Nebenwirkungen kommen. Die häufig beobachtete Nebenwirkung ist eine Rötung und Schwellung der Einstichstelle, welche schmerzen kann. Gelegentlich schwellen Lymphknoten in der Nähe ebenfalls an, ebenso können Allgemeinsymptome wie Frösteln, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Diese Nebenwirkungen klingen nach einigen Tagen folgenlos ab.

Diphtherie ist in anderen Ländern noch weit verbreitet, vor allem im östlichen Mittelmeerraum. Nicht geimpfte Personen, die in betroffene Länder reisen, setzten sich einem erhöhten Ansteckungsrisiko aus. Sollte man sich auf seiner Reise mit dem Diphtheriebakterium angesteckt haben, kann man nach seiner Rückkehr nach Deutschland unbemerkt weitere Menschen anstecken, da die Personen schon vor dem Auftreten erster Symptome ansteckend sind.

Die Impfung wird von einem Kinderarzt oder Kinderärztin durchgeführt, dieser legt auch den geeigneten Impftermin fest. Viele Impfungen können im Rahmen der U-Untersuchung gegeben werden.  

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: Meist 2-5 Tage

Symptome: Häufige Symptome sind Halsschmerzen, Fieber, Schluckbeschwerden und Schwächegefühl. Später können noch Heiserkeit, Anschwellen der Rachen- und Kehlkopfschleimhaut hinzukommen. Bei schwerem Verlauf kann es auch zu Atmen Problemen bis hin zur Erstickung kommen. Gelangt das Toxin des Bakteriums in den Blutstrom, kann es Schäden an Herz, Lunge sowie Nieren verursachen.

Behandlung: Verabreichung eines Gegengiftes und von Antibiotika.

Erreger: Bakterium (Corynebacterium diphtheriae)

Infektionsweg: Tröpfcheninfektion, eher seltener Kontaktinfektion.

Lernmaterial:

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.): Diphtherie-Impfung bei Kindern URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/diphtherie.html, Aufruf am 15.07.2020

Matzik, Sophie (2020): Diphtherie- Impfung URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/diphtherie/impfung/, Aufruf am 15.07.2020

Matzik, Sophie (2019): Diphtherie URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/diphtherie/, Aufruf am 15.07.2020

Kommt der digitale Impfpass doch?

„Damit kann der digitale Impfpass zu einer echten Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen“ sagte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Andreas Gassen.

Wie weit wir noch von der Umsetzung eines digitalen Impfpasses sind und welche Überlegungen sich bereits gemacht wurden können Sie im folgenden Artikel lesen

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Warnung vor sinkenden Impfzahlen

Zu Beginn des Jahres haben sich, laut WHO, die Zahlen bezüglich der Impfung mit dem Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten zum ersten mal seit 28 Jahren reduziert.

Was das für uns bedeutet und welche Folgen eine sinkende Impfzahl haben könnte, können sie im folgenden Artikel nachlesen

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Humanen Papillomvirus (HPV)

Die Humanen Papillomviren-Infektion ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten weltweit. Unbehandelt kann eine Infektion mit, dem HP-Viren langfristig Krebs verursachen. Aktuell gibt es ca. 200 verschiedene HPV-Typen. Aufgrund der hohen Anzahl der unterschiedlichen Erreger und hohen Ansteckungsgefahr haben sich fast alle sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens bereits mit HPV infiziert. Die meisten Erkrankungen werden durch die zwei Hochrisiko-Typen 16 und 18 verursacht. Darüber hinaus gibt es noch mindestens 13 weitere HPV-Typen, die Krebserkrankungen hervorrufen können und ein Großteil der HPV-Typen können zu Feigwarzen führen. Die Infektion verläuft in den meisten Fällen ohne merkbare Symptomatik, im Zuge dessen bemerken nur ein Bruchteil der Infizierten eine HPV Erkrankung. Im Falle einer Infektion mit eingehender Symptomatik vergehen die Symptome nach einiger Zeit und verheilen schlussendlich ohne bleibende Folgen. Erfolgt keine Genesung der Infektion, so können sich je nach HPV-Typ Feigwarzen (Genitalwarzen) oder Krebserkrankungen (Gebärmutterhals-, Scheiden-, Anal-, sowie Peniskrebs) entwickeln. Nach Angaben des Robert-Koch-Institut (RKI) starben 2014 mehr als 1.500 Frauen in Deutschland an den Folgen einer HPV-Infektion.

Feigwarzen sind gutartige Hautwucherungen im Intimbereich. Es sind wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter große, spitze Warzen, die im Genitalbereich, am und um den After, bei Frauen auch in der Scheide und am Gebärmuttermund auftreten können. Die weichen, warzigen Wucherungen sind rötlich, grau-bräunlich oder weißlich gefärbt.

Gebärmutterhalskrebs wird fast ausschließlich durch HPV verursacht. Etwa 70 Prozent der Gebärmutterhalskrebserkrankungen werden durch die HPV-Typen 16 und 18 hervorgerufen. Bei dem Krebs handelt es sich um eine bösartige Zellwucherung im Bereich des Gebärmutterhalses. In der Regel kann der Krebs gut behandelt werden, vorausgesetzt er wird im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung (PAP-Test) rechtzeitig erkannt. Als Therapiemöglichkeiten finden Operationen, sowie Strahlen- und/oder Chemotherapie Anwendung statt.

Um die Entstehung von bösartigen und gutartigen Wucherungen zu verhindern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung von Jungen und Mädchen bereits ab 9 Jahren. Des Weiteren reagiert das Immunsystem umso besser auf die Impfung, je früher sie durchgeführt wird.

Die HPV-Impfung ist die wirksamste Maßnahme, um Erkrankungen durch den Humanen Papillomvirus vorzubeugen. Die Impfung gegen HPV sollte vor den ersten sexuellen Erfahrungen erfolgen, deshalb empfiehlt die STIKO seit 2014, dass alle Jungs und Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren eine Grundimmunisierung (zwei Impfdosen) bzw. Nachholimpfung bis zum 18. Lebensjahr erhalten. Der Virus wird meist durch das männliche Geschlechtsteil übertragen, wodurch eine Impfung bei Männern nicht nur aus Eigenschutz sinnvoll ist, sondern auch zum Schutze der Frau. Die HPV-Impfung kann zum Beispiel bei Ärzten der Kinder- und Jugendmedizin, der Allgemein- und Inneren-Medizin oder von Frauenärzten durchgeführt werden. Deutschlandweit sind zwei verschiedene HPV-Impfstoffe erhältlich. Beide schützen vor der Infektion mit HPV 16 und 18. Einer der beiden Impfstoffe wirkt zusätzlich gegen sieben weitere HPV-Typen. Nach der Impfung ist der Patient beinahe zu 100 Prozent vor der Infektion mit den HPV-Typen geschützt, die im Impfstoff enthalten sind. Die Evaluation der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Impfung gegen HPV einen sicheren und gut verträglichen lang anhaltenden Schutz bietet. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen und Hautreaktionen der Einstichstelle, welche jedoch gängige Nebenwirkungen von Impfungen sind.

Der Impfstoff deckt die am häufig auftretenden HPV-Typen ab, somit besteht jedoch weiterhin ein deutlich verringertes Risiko einer Infektion. Trotz des Schutzes vor den Hochrisiko-Typen, wird weiterhin empfohlen, regelmäßig zur Voruntersuchung (PAP-Test) zu gehen.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: Nicht genau bestimmt

Symptome: Eine Infektion mit dem HP-Viren kann zu Veränderungen der Zellen führen, aus denen sich Krebserkrankungen entwickeln können. Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs können Schmierblutungen nach dem Geschlechtsverkehr sein und außerhalb der Regel starke Schmerzen im Unterleib.

Behandlung: Operation, Chemotherapie, Bestrahlung

Erreger: Virus (Humanen Papillomviren (HPV))

Infektionsweg: Sexuell übertragbare Infektion (z.B. Vaginal-, Anal- Oralsex)

Impfung: Der Schutzeffekt liegt bei annähernd 100%. Der Impfstoff ist für Jungs und Mädchen vorgesehen. Er sollte im Alter zwischen 9 und 14 Jahren verabreicht werden.

Lernmaterial:

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.):  HPV- Impfung bei Kindern, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/hpv-humane-papillomaviren.html, Aufruf am 15.07.2020.

Dupont, Fabian (2018): Gebärmutterhalskrebs, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/gebaermutterhalskrebs/, Aufruf am 15.07.2020.

Tiefenböck, Florian/ Feichter, Martina (2018): Feigwarzen, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/hpv/feigwarzen/, Aufruf am 15.07.2020.

Angst um die Durchimpfungsrate

Die WHO hat große Sorge, dass die Coronapandemie Fortschritte der Durchimpfungsrate bei Hepatitis zunichte macht. Im schlimmsten Fall könnten von den zwischen 2020 und 2030 Neugeborenen mangels Impfung zusätzlich etwa 5,3 Millionen Kinder an chronischer Hepatitis-B erkranken.

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Impfen in der Apotheke

Bislang dürfen nur Ärzte ihre Patienten impfen. Die große Koalition will das ändern. In Zukunft sollen auch die Apotheker die Grippeschutz-Impfung durchführen dürfen.

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