aktive Impfung

Bei der aktiven Impfung werden Abgeschwächte oder abgetötete Erreger oder auch Teile von Erregern zur Immunisierung verabreicht. Das bei der Impfung verabreichte Antigen ist ungefährlich, da es kein intakter Erreger ist, welcher sich nicht weiter vermehren kann. Sobald das Immunsystem die Antigene erkennt fängt er an Antikörper zu produzieren und Gedächtniszellen zu bilden. Kommt der Körper nach der aktiven Impfung mit dem echten, krankheitsverursachenden Erreger in Berührung, sind die Gedächtniszellen rasch in der Lage, Antikörper zu bilden und so den Krankheitserreger zu stoppen.

Affenpocken

Die virale Infektionskrankheit Affenpocken, verursacht durch das Monkeypox Virus, ist eine Erkrankung, welche hauptsächlich in Teilen West- und Zentralafrikas vorkommt. Seit Frühjahr 2022 verbreitet es sich allerdings in weiten Teilen Europas und Nordamerika. Besonders bei diesem Ausbruch ist, dass die Erkrankten nicht vorher in einem Risikogebiet, wie zum Beispiel Afrika waren, sondern das Virus vermutlich durch sexuelle Kontakte verbreitet wird. Als Ausgangspunkt dieses Ausbruchs in 2022 wird eine Gay Pride auf Gran Canaria gesehen, die Teilnehmer verbreiten das Virus nun in weiten Teilen Europas und Nordamerikas.

Natürliche Wirte des Affenpockenvirus sind nicht Affen, wie man zunächst vermuten würde, diese sind nur sogenannte „Fehlwirte“ (eine Weiterentwicklung des Virus ist hier nicht möglich), die eigentlichen natürlichen Wirte des Virus sind Nagetiere wie Ratten oder Hörnchen.

Seit 1970 ist bekannt, dass Affenpocken auch auf Menschen übertragbar sind, in diesem Jahr trat der erste dokumentierte Fall bei einem Kleinkind auf. 1988 kam es zum ersten Todesfall bei einem Menschen aufgrund von Affenpocken.

Typische Symptome bei einem milden Verlauf der Affenpocken sind Fieber, Schmerzen, geschwollene Lymphknoten und Hautveränderungen, welche sich hauptsächlich im Gesicht und auf Hand- und Fußflächen ausbreiten. Die Symptome halten meist 2-4 Wochen an und können auch unbehandelt wieder abheilen, allerdings können durch die Hautveränderungen Narben entstehen. Bei schweren Verläufen kann es zu Hirnhautentzündungen, Lungenentzündungen und Horn-oder Bindehautentzündungen, welche zum Sehverlust führen können, kommen. Die Inkubationszeit von Affenpocken ist 5-21 Tage, im Stadium der Hautveränderungen ist der Infizierte besonders ansteckend, aufgrund der Flüssigkeit in den Bläschen und Schorf. Der Virus wird als Schmierinfektion übertragen, zum Beispiel über konterminierte Oberflächen oder bei sexuellen Kontakten, dies könnte bei dem Momentanen Ausbruch der Grund dafür sein, dass vor allem Männer infiziert sind, da der Ausbruch durch eine Gay Pride entstanden sein soll. Bei dem jetzigen Ausbruch handelt es sich ausschließlich um die Westafrikanische Variante der Affenpocken, welche deutlich milder verläuft als die Zentralafrikanische Variante.

Um sich vor dem Virus zu schützen, sollte man auf die Hygienemaßnahmen achten, bei einer Infektion sich in Isolation begeben(mindestens 21 Tage), Kontaktverfolgung betreiben und sich mit der Schutzimpfung impfen zu lassen. Die STIKO empfiehlt die nachträglichen Impfungen zu priorisieren, da zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genügend Impfstoff zur Verfügung steht um auch vorbeugend zu impfen. Die Immunität nach der Impfung hält mehrere Jahre an und erfolgt durch zwei Dosen im Abstand von vier Wochen bis zwei Jahren. Menschen die schon gegen die Pocken geimpft sind wird nur eine Impfdosis empfohlen, da die Affenpocken nah mit den bereits ausgerotteten Menschenpocken verwandt sind. Allerdings sind weder Affenpocken noch Menschenpocken mit Windpocken verwand, wie man vielleicht annehmen könnte aufgrund des Namens, der Windpocken Virus stammt aus einer ganz anderen Familie als die Viren der Affen- und Menschenpocken.  

Falls es doch zu einer Infektion mit dem Affenpockenvirus kommen sollte, gibt es seit Januar 2022 ein Arzneimittel, welches für die Therapie in der EU zugelassen ist. Ansonsten können nur die Symptome behandelt werden. Nach der Erkrankung geht man davon aus, dass eine lebenslange Immunität besteht, allerdings ist dies zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigt. Ebenfalls sind die Affenpocken, seit 20.07.2022, eine meldepflichtige Erkrankung, was bedeutet, dass der Verdacht, die Infektion, der Tod und die Genesung dieser Krankheit gemeldet werden muss.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: 5-21 Tage

Symptome: Fieber, Schmerzen, geschwollene Lymphknoten und Hautveränderungen, welche sich hauptsächlich im Gesicht und auf Hand- und Fußflächen ausbreiten

Behandlung: Seit Januar 2022 Arzneimittel verfügbar in EU; sonst nur Linderung der Symptome möglich

Erreger: Monkeypox virus

Infektionsweg: Schmierinfektion (z.B. über Oberflächen oder durch engen Körperkontakt)

Lernmaterial:

Quellen

Affenpocken,(08.08.2022), https://de.wikipedia.org/wiki/Affenpocken.Aufruf am0 1.08.2022.

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Affenpocken,(25.07.2022), https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Affenpocken/affenpocken_gesamt.html.Aufruf am 01.08.2022.

Affenpocken,(15.07.2022), https://www.aidshilfe.de/affenpocken.Aufruf am 01.08.2022.

Affenpocken: Sozialbehörde bestätigt zweiten Fall in Hamburg,(31.05.2022),https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Affenpocken-Sozialbehoerde-bestaetigt-zweiten-Fall-in-Hamburg,affenpocken114.html. Aufruf am 01.08.2022.

Covid-19

Das Corona-Virus oder auch Covid-19 ist eine neuartige virale Infektionskrankheit, welche am 31.12.2019 erstmals von China der WHO gemeldet wurde. Im Laufe des Januars 2020 verbreitete sich das Virus in immer mehr Ländern und am 27.01.2020 gab es den ersten Fall in Deutschland. Daraufhin breitete sich Covid-19 auch im Rest der Welt aus, sodass die WHO (Weltgesundheitsorganisation) im Frühjahr 2020 von einer Pandemie (sich schnell ausbreitende, ansteckende Krankheit) spricht. Innerhalb der letzten zwei Jahre entwickelte sich das Virus immer weiter und brachte mehrere verschiedene Varianten hervor, welche sich alle etwas voneinander unterscheiden in ihrem Verlauf.

Von der Ansteckung bis zum Zeitpunkt der ersten Symptome vergehen circa vier bis sechs Tage, allerdings sind die Zeitspannen bei den verschiedenen Varianten immer etwas unterschiedlich. Das Corona Virus wird als  Tröpfcheninfektion (durch Speichel-oder Schleimtröpfen) weitergegeben, diese wird vor allem in geschlossenen Räumen begünstigt, es ist allerdings ebenfalls möglich, dass es zu einer Kontaktübertragung (über Oberflächen) kommen kann.  Die typischen Symptome einer Corona Infektion, bei einem leichten bis mittel schweren Verlauf, sind Husten, Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen und Probleme mit dem Geruchs- und Geschmackssinn. Es können aber auch Symptome wie Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeine Schwäche und Magen-Darm Beschwerden auftreten. Corona wird auch als Multiorganvirus betitelt, da es neben den oben genannten Symptomen auch auf die Atemwege, das Herz-Kreislaufsystem, das Nervensystem, die Leber und die Nieren schlagen kann.

Den Krankheitsverlauf kann man in ein drei Phasen Modell aufteilen, die erste Phase auch  „frühe Infektionsphase“  genannt, welche ungefähr fünf Tage anhält, darauf folgt die Phase der möglichen Lungenerkrankungen, wenn es sich um einen milden Verlauf handelt schwächen die Symptome nach dieser Phase wieder ab. Bei einem längeren Verlauf kommt es nach circa zehn Tagen zur dritten Phase, die Phase der überschießenden Immunantwort, hier ist das Virus meist nicht mehr das Problem, sondern die Überreaktion des Immunsystems. Dieses drei Phasen Modell ist allerdings kein fester Richtwert, es dient nur als mögliches Abbild eines Krankheitsverlaufs, der Verlauf der Infektion ist vielfältig und variiert stark in Abhängigkeit von Alter, Vorerkrankung und Virusvariante. Ein Verlauf von Covid-19 kann auch ganz ohne Symptome stattfinden, meist handelt es sich aber um einen leichten Verlauf, bei diesem kann es dann zu typischen Erkältungssymptomen kommen, wie zum Beispiel Husten, Schnupfen, Fieber und Halsschmerzen. Allerdings ist es auch möglich, dass es zu einem schweren Verlauf kommt, welcher lebensbedrohlich sein kann, oft kommen diese Erkrankten auf die Intensiv Station und müssen dort beatmet werden, ebenfalls ist es möglich, dass diese Personen eine Lungenentzündung entwickeln und es zu akutem Lungenversagen kommen kann, dies würde im Ernstfall zum Tode führen.

Da es sich bei Covid-19 um eine neue Erkrankung handelt sind die Therapie Maßnahmen noch recht beschränkt. Bei schweren Verläufen kommt es zur Sauerstoffgabe und den Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts, bei milderen Verläufen kann man auf Schmerzmittel, Nasenspray und Halspastillen zurückgreifen. Verschiedene Medikamente zur Behandlung von Corona werden noch geprüft und sind daher noch nicht für den Markt freigegeben.

Nach einer Erkrankung kann es zum sogenannten Long Covid und Post Covid Syndrom kommen, hier hat man Wochen nach der Infektion noch Symptome, welche durch nichts anderes erklärt werden können. Es kann zum Beispiel zu Müdigkeit, Erschöpfung, eingeschränkter Belastung, Konzentrations- und Gedächtnisproblemen, Kurzatmigkeit, Schlafstörung, Muskelschwäche- und schmerzen und zur Verschlechterung der Lungen-, Herz- und Nieren-funktion kommen. Besonders anfällig hierfür sind Personen mit Vorerkrankungen, mit schwerem Covid-Verlauf, sozial Benachteiligte, junge bis mittlere Erwachsene und Frauen. Kinder und Jugendliche können ebenfalls Long-Covid und Post-Covid bekommen, allerdings ist noch nicht klar wie lang und stark.

Vorbeugende Maßnahmen gegen eine Corona Infektion wären zum einen die allgemeinen Hygienemaßnahmen einzuhalten (zum Beispiel Hände waschen, Abstand halten, desinfizieren, Maske tragen), bei Verdacht auf die Erkrankung sich in Quarantäne begeben und falls es zu einer Infektion kommt sich in Isolation begeben (meist circa fünf Tage bzw. bis zum Ende der Krankheit). Ebenfalls sind die Corona Tests eine gute Möglichkeit sich auch zuhause auf das Virus zu testen, falls ein Verdacht bestehen sollte, somit kann man nicht nur sich sondern auch seine Mitmenschen schützen.  

Eine weitere effektive Maßnahme gegen eine Infektion ist die Corona Impfung, hier gibt es mehrere Impfstoffe die bereits für den Markt zugelassen wurden, wie zum Beispiel der Impfstoff von Biontech/Pfizer oder auch von Moderna. Die STIKO empfiehlt für Menschen unter 30 Jahren ausschließlich den Impfstoff von Biontech/Pfizer, Menschen über 30 Jahren können sich auch mit einem der andern Impfstoffe impfen lassen. Die Covid-19 Impfungen werden meist in zwei Dosen verabreicht, welche in einem Abstand von circa vier bis sechs Wochen (Impfstoff abhängig) gespritzt werden. Nach mindestens drei Monaten ist dann eine Booster Impfung möglich, welche den Impfschutz wieder auffrischen soll. Für Kinder zwischen 5-11 Jahren empfiehlt die STIKO eine Impfdosis von dem Impfstoff von Biontech/Pfizer, Kinder zwischen 12-17 Jahren können sich genauso wie Erwachsene unter 30 Jahren impfen lassen ( zwei Dosen im Abstand von circa vier bis sechs Wochen und nach drei Monaten die Booster Impfung), allerdings sollten hier die Dosen dem Alter entsprechend angepasst werden. Da die Impfstoffe zuverlässig und sicher sind ist das Risiko für Nebenwirkungen recht gering, es bleibt natürlich ein Restrisiko bestehen, allerdings ist dieses um vielfaches geringer als das Risiko der Erkrankung. Typische Symptome nach der Impfung sind zum Beispiel Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gliederschmerzen, leichtes Fieber oder erkältungsähnliche Symptome, diese Reaktionen sind aber ganz typische Impfreaktionen, das heißt, dass sie auch bei anderen Impfungen auftreten können und nicht nur bei der Corona Impfung.

Falls es doch zu einer Infektion kommen sollte, ist Covid-19 eine meldepflichtige Krankheit, das heißt, dass ein positiver Test (Schnelltest von zuhause, Test im Testzentrum oder bei einem Arzt) oder nur der Verdacht auf das Corona Virus dem Gesundheitsamt gemeldet werden muss und auch die Genesung muss innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden. Nach der Genesung hält die Immunität nicht lange an, die Antikörper nehmen rasant wieder ab, was eine erneute Infektion nicht ausschließt, allerdings ist es eher selten, dass eine erneute Infektion mit derselben Variante stattfinden kann , meist handelt es sich dann um eine neu Variante des Virus.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit: variiert stark in Abhängigkeit der Variante; meist zwischen 5-7 Tagen

Symptome: Die typischen Symptome einer Corona Infektion sind Husten, Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen und Probleme mit dem Geruchs- und Geschmackssinn. Genauso wie Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeine Schwäche und Magen-Darm Beschwerden. Ebenfalls können die Atemwege, das Herz-Kreislaufsystem, das Nervensystem, die Leber und die Nieren betroffen sein.

Behandlung: Die Symptome können mit Schmerzmittel, Nasenspray und Halspastillen gelindert werden. In schweren Fällen kommt es zur Sauerstoffgabe und dem Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts. Andere Medikamente speziell gegen Covid-19 werden noch geprüft.

Erreger: SARS-CoV-2 (Virus)

Infektionsweg: Tröpfcheninfektion; Schmierinfektion möglich

Lernmaterial:

  • Lernkarten
    • Krankheit
    • Impfstoff
  • Foliensatz
  • Fragenammlung

Quellen:

Coronavirus SARS-CoV-2: Erhöhte Ansteckungsgefahr durch Omikron,(13.04.2022), https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/basisinformationen/coronavirus-sars-cov-2-ansteckung-und-uebertragung/#c16165. Aufruf am 11.07.2022.

Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19,(26.11.2021), https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html. Aufruf am 11.07.2022.

COVID-19,(08.07.2022), https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19. Aufruf am 11.07.2022.

So wird das Coronavirus übertragen,(14.04.2022), https://www.zusammengegencorona.de/covid-19/ansteckung-mit-corona-so-wird-das-coronavirus-uebertragen/. Aufruf am 11.07.2022.